Familien der Opfer wollen Schmerzensgeld von Marcel H.
Doppelmord in Herne
Marcel H. soll in Herne erst den 9-jährigen Nachbarjungen und dann einen ehemaligen Schulkameraden ermordet haben. Die Familien der Opfer haben jetzt angekündigt, Schmerzensgeld einzuklagen.

Im Prozess gegen Marcel H. - hier mit seinem Anwalt Michael Emde - haben die Angehörigen der Opfer angekündigt, Schmerzensged einklagen zu wollen. © Jörn Hartwich
Im Doppelmord-Prozess gegen Marcel H. aus Herne wollen die Opferfamilien Schmerzensgeld einklagen. Das haben die Anwälte am Mittwoch vor dem Bochumer Landgericht erklärt.
In erster Linie geht es dabei offenbar um einen Ausgleich für die Schmerzen, die die beiden Opfer (Jaden, Christopher) erlitten haben. Der Schmerzensgeld-Anspruch kann vererbt werden.
Zurzeit ist beim Angeklagten natürlich nichts zu holen. „Er verfügt über keinerlei Einkünfte“, sagte sein Verteidiger Michael Emde im Prozess. Doch das kann sich natürlich irgendwann ändern. Marcel H. ist schließlich erst 20 Jahre alt.
Ein Aufeinandertreffen zwischen dem angeklagten Sohn und seiner Mutter wird es im Prozess nicht geben. Die Richter hatten die Mutter zwar ursprünglich für Mittwoch als Zeugin geladen. Nachdem sie jedoch schriftlich mitgeteilt hatte, dass sie von ihrem Schweigerecht (das steht ihr als engste Angehörige zu) Gebrauch machen will, musste sie gar nicht mehr zum Bochumer Landgericht anreisen.
Um mehr über Marcel H. zu erfahren wollen die Richter nun auch die beiden Kinderärzte des 20-Jährigen sowie den Gefängnisarzt hören. Alle drei Mediziner sind von Marcel H. bereits von der ärztlichen Schweigepflicht entbunden worden.
Marcel H. hat gestanden, erst den neunjährigen Nachbarjungen Jaden und anschließend seinen Ex-Schulkollegen Christopher umgebracht zu haben. Die Staatsanwaltschaft geht unter anderem von Mordlust aus.