100 Bäume zwischen Waltrop und Ickern gefällt
Befall mit dem Nectria-Pilz
Im Wald an der Lohburger Straße zwischen Waltrop und dem Castrop-Rauxeler Stadtteil Ickern müssen über 100 Bäume gefällt werden. Bereits seit März 2014 wurde spekuliert, warum sich die Buchen von innen zersetzen. Von außen merkt man den Bäumen nichts an, wie in unserer Bildstrecke zu sehen ist.

Baumfällungen an der Lohburger Straße.
Grund für das Fällen ist eine aggressive Pilzart, die die Bäume von innen auffrisst. „So etwas habe ich hier noch nie gesehen“, sagt Diplom-Forstingenieur Dirk Middelmann. Denn der Nectria-Pilz kommt eigentlich nur im Mittelgebirge vor. „Eindeutig eine direkte Folge der Klimaerwärmung“, sagt der Förster. Durch das feucht-warme Wetter und die Temperatur-Extreme fühlt sich der Nectria-Pilz auch hier sehr wohl.
100 Bäume müssen wegen Pilz gefällt werden
Über 100 Exemplare auf einem Hektar Land müssen weg
Und weil mit diesem hochgradig aggressiven Pilz, der einen Baum in einer Rekordzeit von zwei, vielleicht drei Jahren zerstören kann, nicht zu spaßen ist, müssen nun Buchen auf einem Hektar Land gefällt werden. Über 100 Exemplare der bis zu 35 Meter hohen Bäume betrifft das.
„Das machen wir nicht gerne“, sagt Middelmann. Aber es muss sein. „Bei jedem kleinen Sturm können die Bäume jetzt einfach abknicken“, erklärt der Förster. Denn das stark befallene Stammholz ist von innen so brüchig, dass man es mit dem bloßen Finger zerbröseln kann.
Tückisch. Denn von außen sehen die Bäume für den Laien eigentlich kerngesund aus. Ein Irrglaube. Besonders kritisch in diesem Fall: Das Waldstück liegt direkt an der Lohburger Straße.
Nicht auszudenken, wenn ein umstürzender Baum einen Menschen trifft. Und auch weiter verbreiten darf sich der Nectria-Pilz nicht, der vorwiegend alte Buchen befällt.
Aufforstung des Waldes für das Frühjahr geplant
Während dieser Tage also ein Großteil der erkrankten Buchen gefällt wird, plant Dirk Middelmann schon wieder die Aufforstung des Waldes. Im Frühjahr wird er hier neue Bäume pflanzen: Rot- und Heimbuchen, Stieleichen, Winterlinden und Kirschen.
„Wir legen eine Mischkultur an“, sagt der Förster. Damit hofft er auch das Risiko zu minimieren, dass die neuen Bäume ebenfalls von dem Pilz befallen werden.