
En Jahr vor der Bundestagswahl sah es wahrlich nicht so aus, als ob Michael Gerdes wieder in den Bundestag kommen würde. Die Umfragewerte seiner SPD waren bescheiden, und mit Michael Hübner machte ihm ein Genosse aus Gladbeck, Landtagsabgeordneter außerdem, die Kandidatur streitig.
Hübner fehlten letztlich bei der Kampfabstimmung ein paar Stimmen, anschließend ging es mit der SPD insgesamt und somit auch mit Gerdes aufwärts.

Das Glück der SPD war natürlich auch einer schwächelnden CDU und einem andauernden internen Machtkampf auf Bundesebene geschuldet. Leidtragender war Sven Volmering, der sich hatte breitschlagen lassen, nach der knappen Niederlage gegen Gerdes 2017 noch einmal anzutreten.
Volmering war engagiert, putzte gerade in Dorsten viele Klinken, sah aber schon Wochen vor der Wahl seine Felle davonschwimmen. Kleines Trostpflaster: In Dorsten bekam der Familienvater aus Bocholt am 26. September mehr Stimmen als sein ärgster Konkurrent. Rückkehr auf die politische Bühne? Ungewiss.

Chancenlos waren die Kandidaten der übrigen Parteien. Bemerkenswert und vielleicht ein Fingerzeig für die Zukunft: Mit Kim Wiesweg (Grüne) und Lisa Ellermann (Die Linke) stellten sich erstmals auch zwei junge Frauen aus Dorsten zur Wahl.