Caritasverband braucht mehr Dolmetscher
Pool wird ausgebaut
In Dorsten leben Menschen aus vielen Ländern der Erde. Deshalb möchte der Caritasverband ab Januar seinen ehrenamtlichen Dolmetscher-Pool ausbauen. Und die benötigten Sprach-Kenntnisse sind durchaus exotisch.

Sabine Cremer, Maximilian Wolf und Rolf Puschnig (v.l.) sind für alle Dorstener mit Fremdsprachenkenntnissen, die als Übersetzer arbeiten wollen, die Ansprechpartner beim Caritasverband Dorsten.
"Wir haben einen hohen Bedarf", sagt Sabine Cremer, Ansprechpartnerin der Gemeindecaritas. Der Alltag habe gezeigt, dass bei den niederschwelligen, ehrenamtlichen Angeboten in der Flüchtlingshilfe weitere Unterstützer gebraucht werden: "Wir benötigen Dolmetscher für Arzt- und Schulbesuche, für Begleitungen zu Kindergärten und städtischen Ämtern, im Jobcenter und bei der Agentur für Arbeit", so Cremer. Allerdings: "Das darf nicht mit professionellen Übersetzungsdiensten verwechselt werden", sagt Rolf Puschnig, als Flüchtlingshelfer für die Caritas tätig.
Geflüchteten zur Seite stehen
Die Helfer, die die Caritas sucht, sollen Geflüchteten zur Seite stehen, wenn sie Übersetzungshilfen in sozialen Belangen brauchen. "Die deutsche Sprache stellt für die geflüchteten Menschen ein großes Hindernis dar", so die Caritas. 15 Frauen und Männer hat die Caritas bereits in eine Kartei aufnehmen können: "Das sind aber zu wenig. Wir wollen diese Ehrenamtlichen nicht überfordern, indem wir sie ständig als Helfer heranziehen. Wenn der Pool größer wird, können die Dolmetscher auch nur stundenweise für uns arbeiten." Heißt: "Wer nur einmal die Woche an einem bestimmten Wochentag Zeit hat, den rufen wir auch nur dann an", erklärt Sabine Cremer.
Farsi oder Tigranya
Bundesfreiwilligendienstler Maximilian Wolf hat für die Caritas aufgelistet, wo noch Bedarf für Übersetzungsdienste besteht. "Vor allem Kurdisch und Arabisch sind gefragt", so Wolf. Aber auch für Farsi (Afghanistan) oder Tigranya (Eritrea) bestehen konkrete Nachfragen nach Übersetzungshelfern. Wolf wird zusammen mit Puschnig einen Kalender führen. Dort werden die gewünschten Einsatzzeiten der Dolmetscher notiert. Freuen würde sich die Caritas auch, wenn mehr Frauen zum Übersetzungsteam stoßen. "Schwangere lassen sich bei Arztbesuchen verständlicherweise lieber von Frauen begleiten, die für sie vermitteln", weiß Rolf Puschnig. Er arbeitet in der Deutener und Lembecker Unterkunft und kennt die Bedürfnisse der Menschen in den Übergangshäusern deshalb genau.