Die bulgarische Stadt Plovdiv drängt auf Kontakte mit Dortmund. Das Ziel: Die Probleme einzudämmen, die durch die Auswanderung der Roma aus dem Elendsviertel Stolipinovo entstehen. Ein Problem ist dabei, dass in Deutschland das für bulgarische Verhältnisse extrem hohe Kindergeld lockt.
Die Lage in dem Plovdiver Stadtbezirk Stolipinovo hat sich seit dem Besuch einer Dortmunder Delegation im Februar 2011 nicht verbessert. Wichtiges Transportmittel in dem Elendsviertel: die Kutsche.
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Plovdiv 2014: Unterwegs in Stolipinovo
2011 schlug einer Dortmunder Delegation bei einem Besuch im Roma-Viertel Stolipinovo in Plovdiv bitterste Armut entgegen. Dreieinhalb Jahre später sieht es nicht viel besser aus. Kinder spielen im Müll. 90 Prozent der Bewohner sind arbeitslos. Aids und Tuberkulose breiten sich aus. Ein Foto-Rundgang durch eine der besseren Straßen.
2000 Kilometer von Dortmund entfernt wurde auf bulgarischer Seite immer wieder betont, dass die Höhe der Sozialleistungen in Deutschland für die Auswanderer ein verlockend hoher Anreiz sei.
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Plovdiv 2014: Unterwegs in Stolipinovo
2011 schlug einer Dortmunder Delegation bei einem Besuch im Roma-Viertel Stolipinovo in Plovdiv bitterste Armut entgegen. Dreieinhalb Jahre später sieht es nicht viel besser aus. Kinder spielen im Müll. 90 Prozent der Bewohner sind arbeitslos. Aids und Tuberkulose breiten sich aus. Ein Foto-Rundgang durch eine der besseren Straßen.
Das Kindergeld für zwei Kinder einer nach Deutschland ausgewanderten Roma-Familie ist doppelt so hoch wie das Einkommen eines gut ausgebildeten Sozialarbeiters, der in Plovdiv unter den widrigsten Bedingungen in Roma-Projekten arbeitet.
Die für solche Themen zuständige Sozialdezernentin in Plovdiv, Veselina Boteva, konnte am Mittwochabend im Gespräch mit unserem Chefredakteur Dr. Wolfram Kiwit und Redakteur Peter Bandermann keine Prognose für die Zukunft abgeben: „Wir wissen nicht, wie es in fünf Jahren um die zurzeit 45.000 Roma in Stolipinovo steht. Vielleicht sind es dann 70.000“, deutete sie die „Familienplanung“ in dem Bezirk an – „vielleicht sind es aber auch nur 25.000, weil alle anderen Bulgarien ins europäische Ausland verlassen.“