Hier wird Schwein Rudi zum Filmstar
Dreharbeiten im Rombergpark
Eine obskure Szene: Kameras, Reflektoren und Mikrofone versperren den schmalen Fußgängerweg im Rombergpark - und mittendrin grunzt ein Schwein. Der rosane Schultenhof-Bewohner aus Brünninghausen wird Filmstar. Und er lässt sich von nichts, wirklich nichts aus der Ruhe bringen. Wir waren bei den Dreharbeiten dabei.

Filmdreh im Rombergpark - mit Schwein.
Die tierische Szene bot sich Passanten beim Dreh zum Film „Strandpunkt“ im Rombergpark. Schwein Rudi spielt den dritten Hauptdarsteller im Diplomfilm von Maximilian Gast (26), Student an der Ruhrakademie in Schwerte.
So tierisch war Rudis Dreh im Rombergpark
„Als im September letzten Jahres die Drehplanungen anfingen, stellte sich beim Lesen des Drehbuchs die Frage: Woher kriegen wir ein Schwein?“, erzählt Produktionsleiter Mathias Gaumann (28). Nach ersten Anfragen bei professionellen Tierfilmakademien stellte sich schnell heraus, dass die Kosten für ein ausgebildetes Tier das Budget übersteigen würden.
Das erste Mal vor der Kamera
Über das Internet erfuhren die beiden Studenten vom Schultenhof und kamen so auf Rudi. „Für Rudi ist es das erste Mal vor der Kamera, aber er macht seinen Job toll. Er ist ausgeglichen und ruhig, und wir haben kaum Probleme“, berichtet Gaumann.
Das Schwein hat zwar keine besonders anspruchsvollen Aufgaben, doch wenn es keine Lust auf den Dreh hätte, wäre das Arbeiten mit ihm nicht möglich. Das Team ist deshalb auf seine besonnene Laune angewiesen. Während der Dreharbeiten herrscht manchmal etwas Anspannung, doch Rudi lässt sich davon nicht aus der Ruhe bringen.
In dem Film „Strandpunkt“ geht es um einen Wissenschaftler, der der Frage nachrennt, wie Freundschaften entstehen. Das Schwein ist unfreiwillig in sein Leben getreten. Er füttert es und kümmert sich um sein Wohlergehen, doch er kann keine Bindung zu ihm aufbauen.
Freundschaft ist gar nicht so komplex
Ein Mädchen (Lien Noll) hilft dem Wissenschaftler (Darius Sobhan-Sarbandi), neue Sichtweisen kennenzulernen - und er wird sich nach und nach über seine Beziehung zu dem Schwein klar: Er ist mit dem Schwein befreundet. Freundschaft ist also doch nicht so komplex, wie er erwartet hätte.
„Das Team des Schultenhofs hat uns während der ganzen Dreharbeiten super unterstützt. Es waren immer zwei bis drei Leute vor Ort, die unsere Arbeit begleiteten“, schildert Gaumann. Vielleicht dauert es ja nicht mehr lange, bis das Schwein wieder vor der Kamera steht.