Chip-System und neue Radwege
Radfahren in Lünen
Eigentlich kann man in Lünen bequem und sicher Rad fahren. Und davon machen auch viele Gebrauch. Der Anteil der Radfahrer am Gesamtverkehr liegt heute bei etwa 20 Prozent. Doch es gibt noch Verbesserungsmöglichkeiten. Wir haben einige Beispiele dafür zusammengestellt:
Das Radfahren in der Lippestadt soll noch attraktiver werden. Und da hat die Lüner Ortsgruppe des Allgemeinen Deutscher Fahrradclubs einige ganze Menge Ideen. Sprecher Hans-Jürgen Heidenreich nennt Beispiele:
- Gleis-Trasse an der Stellenbachstraße: Wer von Lünen nach Brambauer radelt, fährt meist Moltkestraße, Brunnenstraße, Frydagstraße, am Trianel-Kraftwerk vorbei, über den Kanal und dann auf die Stellenbachstraße. Das Stück hinter der Kanalbrücke bis zur Stellenbachstraße ist nicht ganz ungefährlich – steil, eng und unübersichtlich. „Das müsste entschärft werden“, so Jürgen Heidenreich. Und das ist auch möglich, denn es existiert noch die alte Gleis-Trasse direkt hinter der Brücke, die auch zur Stellenbachstraße führt. „Hier ließe sich ein sicherer Zwei-Richtungsradweg anlegen. Es gibt keinen Höhenunterschied.“
- Wer an der Lippe entlang radeln möchte, muss den Lippedamm in Höhe Buddenburg verlassen, und wird auf die Brunnenstraße geführt. Es gibt einen Weg auf dem Lippedamm, der hinter dem Remondis-Gelände in Richtung Rieselfelder läuft. Der Weg ist gesperrt. „Den könnte man für den Radverkehr frei geben“, so Jürgen Heidenreich.
- Wer als Radler große Hauptkreuzungen passiert, braucht mitunter einen langen Atem. Vor allem, wenn er dafür auch gesonderte Rechtsabbiegerspuren für Autos überqueren muss. Ein Beispiel dafür ist die „Mercedes-Benz-Kreuzung“. Hier hat schon so mancher Radler und auch Fußgänger geflucht, weil er nicht in einem Rutsch über die komplette Kreuzung kommt. Da steht man bei Rot vor dem ersten Rechtsabbieger-Ast, während der Mittelteil zwischen den Abbiegespuren Grün anzeigt. Das springt auf Rot, sobald man Grün für die Überquerung der Rechtsabbieger-Spur bekommt. Das gleiche geschieht auf der anderen Seite. Der ADFC fordert, gefährliche Kreuzungen zu entschärfen z.B. durch mehr Grünzeit für Fußgänger und Radler. „Die Hauptkreuzungen sollten von Radlern und Fußgängern in einem Zug überquert werden können.“
- Die Benutzung des Radweges ist nicht grundsätzlich Pflicht, sondern nur da, wo das bekannte blaue Verkehrszeichen mit dem weißen Rad das anzeigt. Der ADFC hält z.B. für die Münsterstraße die Aufhebung der Benutzungspflicht für sinnvoll. Der Radler kann selbst entscheiden, ob er den Radweg oder die Straße benutzt. Ortseinwärts, vor allem vor der Eisenbahnbrücke, wird der Platz auf dem von Radlern und Fußgängern genutzten Bürgersteig nämlich sehr knapp.
- Die alten „Felgenkiller“ – also alte Radabstellanlagen, in die man das Vorderrad stellt – sollten komplett abgeschafft werden und durch Bügelsysteme ersetzt werden. An diese Bügel kann man das Rad anlehnen und sicher anketten.
- Für die AWO-Radstation am Hauptbahnhof könnte man ein Chip-System einbauen, das dem Kunden erlaubt, auch zu später Stunde und an Wochenenden (Samstags nach der Bundesliga oder Geschäftsschluss) sein Rad sicher am Bahnhof zu parken. An den Bahnhöfen in Unna und Kamen funktioniert das System. Die Anlage am Lüner Hauptbahnhof ist montags bis freitags von 5.30 bis 21.30 Uhr, samstags von 8 bis 15 Uhr sowie sonn- und feiertags nach Vereinbarung geöffnet.
- Für weiterführende Schulen empfiehlt der ADFC eine wettergeschützte und diebstahlsichere Fahrradabstellanlage.