Beim 29. Kinofest steckte Schauspieler Waldemar Kobus („Wickie und die starken Männer“) mitten in den Theaterproben: „Da hat mich Leander Haußmann nicht weg gelassen. Aber zum 30. Kinofest komme ich auf jeden Fall“, versprach der Lünen-Fan. Und auch Kollege Jochen Nickel, der in den 80er Jahren mit dem Theater Pathologischen Institut (TPI) im Hilpert-Theater spielte, will dann dabei sein. Schauspielerin Birge Schade, die derzeit die Tante Lisbeth im Erfolgsfilm „Der Junge muss an die frische Luft“ spielt, kann sich auch vorstellen, mal wieder nach Lünen zu reisen. Beim Kinofest war sie schon in der Lichtburg zu Gast - mit Regisseur Dominik Graf und dem Krimi „Der Skorpion“. Und auch in der Cineworld, als das Team von „Bin ich sexy?“ die Lüdia gewann.

Schauspielerin Birge Schade ist derzeit im Film "Der Junge muss an die frische Luft" als Tante Lisbeth zu sehen. © Günter Blaszczyk
Am Montagabend sah sie dann mit vielen anderen Gästen den aktuellen Lüdia-Gewinner „Klasse Deutsch“. Der Dokumentarfilm von Regisseur Florian Heinzen-Ziob und Kameramann Enno Endlicher kam im Kino in den Hackeschen Höfen sehr gut an. „Das war eine Hommage an den Lehrerberuf“, meinte Landrat Michael Makiolla. Und Schauspieler Waldemar Kobus sagte: „Da hat sich das Lüner Publikum einen kleinen Orden verdient, dafür, den Preis an eine solch tolle Doku zu vergeben.“
Angebot in Sachen Tatort
Nach der Zusage, dass NRW-Ministerpräsident Armin Laschet zum 30. Kinofest nach Lünen kommen wird, war auch die Laune bei Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns und Wirtschaftsförderer Eric Swehla bestens. „Es ist schön, dass Lünen so in den Fokus rückt. Dieses positive Image über die Grenzen Deutschlands hinaus ist schon toll“, meinte Swehla in den Hackeschen Höfen.
Der Bürgermeister hatte beim Empfang am Sonntagabend in der NRW-Landesvertretung auch WDR-Intendant Tom Buhrow getroffen. „Ich hab ihm gesagt, wenn Dortmund den Tatort nicht mehr will, nehmen wir in Lünen ihn gerne“, so Kleine-Frauns. Der Bürgermeister könnte sich gut vorstellen, dass es im Vorfeld des 30. Kinofestes eine Foto-Ausstellung über die Geschichte des erfolgreichen Festivals im Rathaus gibt. „Dann könnten wir dem Ministerpräsidenten und den Gästen des Bürgermeister-Empfangs zeigen, wie alles anfing.“
Grund zum Feiern
Ein Wiedersehen gab es auch beim Berlinale-Empfang mit der langjährigen stellvertretenden Kinofestleiterin Kathrin Bessert. Ihr Nachfolger Sven Ilgner hatte Grund zum Feiern. Seine Mutter hatte Geburtstag und feierte den mit ihren Söhnen Sven und Stefan in den Hackeschen Höfen zwischen den Gästen des Empfangs.
Und es gab noch zwei Nachhol-Ehrungen des 29. Kinofestes. Regisseur Jonathan Behr bekam die Zeichnung zu seinem Publikumspreis „Erste Hilfe“ für den Kurzfilm „Followers“. Sein Kinofestbesuch im November war wohl einer der kürzesten in der langen Festival-Geschichte. „Ich bin vom Bahnhof ins Kino gerannt und hab mich gewundert, dass kein Mensch auf der Straße war. Bis ich ins Kino kam - da waren alle. Das war toll“, so der Absolvent der Ludwigsburger Filmhochschule.

Barbara Bredero (3.v.l.) eingerahmt vom Team des Kinofestes und Sponsorin Barbara Günnewig (3.v.r.). © Günter Blaszczyk
Die niederländische Regisseurin Barbara Bredero hatte mit ihrem Familienfilm „Mein Freund, die Giraffe“ den Publikumspreis „Rakete“ gewonnen, konnte aber nicht zur Preisgala nicht kommen. In Berlin nahm sie den Preis entgegen: „Es ist so schön, dass ein Film für Kinder, den wir in den Niederlanden gedreht haben, in so vielen Ländern so gut ankommt.“ Sogar im Iran und in Russland gab es Preise für den Film: „Das zeigt, dass wir alle gleich sind, wir sind alle Menschen, wir lieben Tiere.“
Beate Rottgardt, 1963 in Frankfurt am Main geboren, ist seit 1972 Lünerin. Nach dem Volontariat wurde sie 1987 Redakteurin in Lünen. Schule, Senioren, Kultur sind die Themen, die ihr am Herzen liegen. Genauso wie Begegnungen mit Menschen.
