Schloss Ringenberg ist zu verkaufen Hamminkeln will den Verkauf an Nutzungskonzept knüpfen

Schloss Ringenberg in Hamminkeln
Die Stadt will nicht nur das barocke Wasserschloss, sondern auch die dazugehörigen Grünflächen und den Parkplatz veräußern. © Stadt Hamminkeln
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Nachdem schon bei den Haushaltsberatungen Anfang des Jahres die Idee aufkam, Schloss Ringenberg zu veräußern, hat die Verwaltung jetzt das Exposé dazu veröffentlicht. Bis zum 16. Juni können sich Interessenten im Rathaus melden. Eine konkrete Kaufsumme hat die Verwaltung nicht im Sinn. Entscheidend sei vielmehr, wie potenzielle Interessenten das Gebäude nutzen wollen. Es sei „wünschenswert“, wenn bestimmte Dinge wie die öffentliche Nutzung des Schlossparks oder kulturelle Aktivitäten weiterhin möglich wären. Der Rat wird ohnehin das letzte Wort bei dem Verkauf sprechen.

Verkauft werden sollen nicht nur das barocke Wasserschloss, sondern auch die umliegenden Grünflächen, Schlossgraben und -garten sowie der vorgelagerte Parkplatz. Insgesamt geht es um eine Grundstücksgröße von knapp 22.900 Quadratmetern. Das Schloss selbst verfügt über eine Netto-Grundfläche von rund 2500 Quadratmetern, davon 325 Quadratmeter im Keller, jeweils rund 690 Quadratmeter für Erd- und Obergeschoss sowie 745 Quadratmeter im Dachgeschoss.

Der südliche Flankierturm auf der Gartenseite des Schlosses ist ein markanter Punkt.
Der südliche Flankierturm auf der Gartenseite des Schlosses ist ein markanter Punkt. © sp

Investoren wären allerdings nicht frei in ihrem Tun. Zum einen ist Schloss Ringenberg ein rechtskräftig geschütztes Baudenkmal. Zum anderen möchte die Stadt gerne die Aktivitäten fortsetzen, die dort schon seit Jahren Bestand haben. Wenigstens bis Ende 2023 muss das vom Land NRW geförderte Projekt „Dritte Ort“ weiterlaufen. Und auch darüber hinaus soll „das Kultur-Projekt zumindest in einigen Räumen fortbestehen“. Der Begegnungsraum, der mit Mitteln der „Dorferneuerung“ derzeit noch errichtet wird, hat durch die Förderung eine Zweckbindung bis ins Jahr 2035. Dieser Raum soll auch weiterhin „als Treffpunkt und Ort des kulturellen Austauschs im Nordflügel des Objekts“ nutzbar sein. Für fünf Wohnungen im Schloss besteht außerdem ebenfalls bis Ende des Jahres eine Wohnbindung.

Hoher Sanierungsbedarf

Die Stadt wäre auch bereit, die Räume, die jetzt vom Standesamt belegt werden, für diesen Zweck auch wieder von einem späteren Nutzer anzumieten. Das sei aber „ausdrücklich“ nicht Bedingung für den Verkauf. Es sei auch nicht Bedingung, dass der Schlosspark weiterhin öffentlich zugänglich ist, aber auch hier wäre es aus Sicht der Stadt „wünschenswert“.

Einkalkulieren müssen Investoren auch einen hohen Sanierungsbedarf. Die Stadt hat dafür auch Fördermittel von rund 2,7 Millionen Euro aus dem Bundesprogramm „Kulturinvest Bau“ in Aussicht. Diese Mittel können in bestimmten Fällen auch von einem zukünftigen Eigentümer in Anspruch genommen werden. Allerdings stehen dem auch Eigenmittel in gleicher Höhe gegenüber.

Das war auch der Grund, dass verschiedene Parteien bei den Haushaltsberatungen offen über einen Verkauf nachgedacht haben. Die CDU wollte wegen der hohen Eigenmittel die Sanierung auf Eis legen. Grüne, USD und FDP dachten ebenfalls über einen Verkauf des Ringenberger Schlosses nach.

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Im 17. Jahrhundert neu errichtet

Schon im 13. Jahrhundert gab es eine Burganlage, die im 30-jährigen Krieg allerdings komplett zerstört wurde. Um 1660 wurde dann das jetzige Schloss durch Alexander von Spaen neu errichtet. Im Zweiten Weltkrieg wurden der Mitteltrakt und der nördliche (linke) Seitenflügel schwer zerstört. Der Wiederaufbau wurde erst Ende der 1970er-Jahre abgeschlossen. Die Gemeinde Hamminkeln kaufte das Schloss 1989 und restaurierte es damals mit Landesmitteln.

Das Exposé zum Verkauf von Schloss Ringenberg steht auf der Homepage der Stadt Hamminkeln zur Verfügung.