Gediegenes und Kurioses im Dialog von drei Künstlern
Museum Folkwang Essen
In Berlin hat Sammler Thomas Olbricht ein eigenes Museum - eine "Wunderkammer", die er am 29. April sogar schwimmen und zu Schulen nach Brandenburg schippern lässt. Im Museum Folkwang in Essen hat es dem Sammler der "Helm" des Künstler-Duos Los Carpinteros angetan, dessen Waben seit 2014 wie in einem Setzkasten mit Exponaten aus der Sammlung Osthaus bestückt sind. In dem Helm zeigt Olbricht nun "Gediegenes und Kurioses".
Thomas Olbricht hat mit 400 Stücken seiner Sammlung den „Helm“ von Los Carpinteros bestückt.
"Es ist eine Abenteuerreise", versprach Olbricht am Donnerstag. In der Tat schmunzelt man über das Sammelsurium der 400 Fundstücke. Da stehen Plastikpüppchen neben dem kostbaren Kreuz aus purem Gold von Gerhard Richter.
Ein Seestern liegt neben Korallen, Feuerwehrautos stehen unter Schmuck. Ein weißer Pfau, ein Leopard und eine Giraffe (alle ausgestopft) blicken auf das Gesamtkunstwerk.
Kurioses und Lieblingsstücke
Wie viele Stücke seine Sammlung umfasst, weiß Olbricht nicht; es werden Tausende sein, auch Arbeiten von zeitgenössischen Künstlern, auch von Los Carpinteros. Und eben Kurioses und Lieblingsstücke.
Bezogen hat sich der so emsige wie enthusiastische Sammler bei der Auswahl für die Schau auf die Malerei des Chinesen Ouynag Chun. Dessen großformatige Bilder aus Ölfarbe und Blattgold erinnern an Höhlenmalerei.
FOTOSTRECKE
Bildergalerie
Folkwang Sammlung Olbricht
"Gediegenes und Kurioses" zeigt der Berliner Sammler Thomas Olbricht im Museum Folkwang. Und auch Arbeiten von Bildhauer Gereon Krebber und des chinesische Künstlers Ouynag Chun sind in der vielfältigen Ausstellung in Essen zu sehen.
Die Grabbeigaben und Geschenke, die die Figuren auf den Bildern in den Händen halten, finden sich in ähnlicher Form in der Sammlung Olbricht in den Helm-Waben wieder.
Wal ist gestrandet
Und was macht Bildhauer Gereon Krebber? - Er bietet auch Kurioses, und verblüfft mit "Antikörpern". Über den Kassentresen hat er ein Fallbeil gehängt - kein schöner Arbeitsplatz. In einem der beiden Innenhöfe ist ein schwarzer Wal aus dem Dachabdeck-Material Bitumen gestrandet, genauer ein Wal-Zombie.
Und im anderen steht violette Flüssigkeit in drei Alu-Becken. Und wer genau hinschaut entdeckt im Museum eine Fußleiste, die da nicht hingehört, und eine schäbige Ecke.