Grill in der Wohnung: Familie aus NRW im Krankenhaus

Grillbriketts glühen unter einem Grillrost.
Einen Grill sollte man niemals in die Wohnung stellen. © picture alliance/dpa/dpa-tmn
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Wegen eines glühenden Holzkohlegrills in der Wohnung hat eine vierköpfige Familie in Bonn eine Kohlenmonoxid-Vergiftung erlitten. Den Grill mit den noch glimmenden Kohlen soll die Familie am Dienstagabend vom Balkon in die Wohnung gestellt haben, teilte die Feuerwehr am Mittwoch mit. Am frühen Morgen rückte dann der Rettungsdienst an, weil die vier über Unwohlsein und Kreislaufprobleme klagten.

In der Wohnung schlugen laut Einsatzbericht die CO-Warngeräte der Feuerwehr sofort l Alarm. Alle Familienmitglieder mussten nach einer notärztlichen Untersuchung für die weitere Behandlung in eine Spezialklinik nach Düsseldorf gebracht werden. Erst nach intensivem Lüften und weiteren Messungen sank die Kohlenmonoxid-Konzentration dann wieder unter die Warnschwelle gesunken.

„Stromrechnung zu teuer“ – Mit dem Grill die Wohnung geheizt

Erst wenige Tage zuvor war das Heizen einer Wohnung mit einem Holzkohlegrill mehreren Menschen in Oberbayern zum Verhängnis geworden. Ein 50-jähriger Mann aus Mühldorf am Inn hatte nach eigener Aussage den Grill benutzt, „weil die Stromrechnung so teuer sei“, teilte die Polizei mit. Der Mann habe am Sonntagmorgen erst seine Ehefrau in ein Krankenhaus gefahren, die über Kopfschmerzen und Schwindelgefühle klagte.

Anschließend wählte der Mann den Notruf, weil auch sein 34 Jahre alter Neffe bewusstlos in der Wohnung lag. Der Neffe kam ebenfalls mit einer Kohlenmonoxid-Vergiftung ins Krankenhaus. Der 50-Jährige muss sich nun zum allem Übel auch noch wegen fahrlässiger Körperverletzung verantworten.

Feuerwehr warnt: CO-Konzentrationen sind schnell tödlich

Immer wieder sterben Menschen an Kohlenmonoxid-Vergiftungen. Das Gas ist geruchlos und geschmacklos, kann mit keinem Sinn wahrgenommen werden und führt schon in geringen Konzentrationen zum Tod. Es ist quasi ein unsichtbarer Killer. „Besonders unter Sauerstoffmangel werden schnell lebensbedrohliche Konzentrationen erreicht“, warnt die Feuerwehr Bonn. Ursachen könnten sowohl technische Defekte, mangelnde Wartung oder Manipulationen an der Verbrennungseinrichtung sein. Auch durch verstopfte Abluftrohre von Gasthermen, Ölheizungen oder Kaminöfen gelangt Kohlenmonoxid in die Raumluft.

Ein Holzkohlegrill oder ein Heizstrahler beziehungsweise Heizpilz dürften niemals in Wohnungen oder anderen geschlossenen Räumen benutzt werden, warnt die Wehr.