
In den Niederlanden droht an diesem Freitag sowie in der kommenden Woche der Zusammenbruch weiter Teile des Bahnverkehrs infolge regionaler Streikaktionen. Es werde dann „keine Möglichkeit geben, den Fahrplan auf eine verantwortungsvolle, verlässliche und sichere Art und Weise zu gewährleisten“, warnte das staatliche Bahnunternehmen Nederlandse Spoorwegen (NS). Das bedeute, dass am Freitag keine Züge des Unternehmens eingesetzt werden könnten.

Inwieweit der internationale Bahnverkehr anderer Gesellschaften, insbesondere zum Amsterdamer Flughafen Schiphol, betroffen sein könnte, war zunächst unklar. Eine inländische Verbindung zwischen Utrecht und dem Airport soll den Angaben zufolge aufrechterhalten werden. Streiks der Bahnarbeiter wurden auch für den 13. und 15. September angedroht.
Bereits Ende August hatten die Bahn-Gewerkschaften in den Niederlanden zum Streik aufgerufen. Der komplette Fernverkehr nach Deutschland wurde eingestellt.
In NRW sind folgende Verbindungen im Fernverkehr betroffen:
- ICE-Züge Frankfurt(Main) – Köln – Amsterdam
- IC-Züge Berlin – Bad Bentheim – Amsterdam
- NJ-Züge Innsbruck/Wien – Köln – Amsterdam
- NJ- und IC-Züge Zürich – Frankfurt(Main) – Amsterdam
Die Bahn bittet Reisende, Ihre am 9.09.2022 in die Niederlande geplante Reise nach Möglichkeit auf einen anderen Tag oder nutzen Sie alternative Verkehrsmittel zu verschieben. Bei Zugausfall gelten die Fahrgastrechte im Bahnverkehr.
ICE-Züge Frankfurt(Main) – Köln – Amsterdam
In beide Fahrtrichtungen können vsl. jeweils drei Zugfahrten angeboten werden:
- ICE 250 Frankfurt(Main)Hbf 06:28 Uhr – Köln Hbf 07:39 Uhr – Amsterdam Centraal 10:53 Uhr
- ICE 158 Frankfurt(Main)Hbf 08:16 Uhr – Köln Hbf 09:39 Uhr – Amsterdam Centraal 12:53 Uhr
- ICE 156 Frankfurt(Main)Hbf 11:26 Uhr – Köln-Ehrenfeld 12:44 Uhr – Amsterdam Centraal 15:53 Uhr
- ICE 155 Amsterdam Centraal 12:08 Uhr – Köln-Ehrenfeld 15:15 Uhr – Frankfurt(Main)Hbf 16:31 Uhr
- ICE 159 Amsterdam Centraal 17:08 Uhr – Köln Hbf 20:27 Uhr – Frankfurt(Main)Hbf 21:31 Uhr
- ICE 251 Amsterdam Centraal 18:38 Uhr – Köln Hbf 22:05 Uhr – Frankfurt(Main)Hbf 23:24 Uhr
Die übrigen Direktverbindungen Frankfurt(Main) – Köln – Amsterdam fallen auf ihrem gesamten Laufweg aus.
- IC-Züge Berlin – Hannover – Bad Bentheim – Amsterdam
Die IC-Züge dieser Verbindung verkehren nur zwischen Berlin, Hannover und Bad Bentheim. Zwischen Bad Bentheim und Amsterdam fallen diese Züge aus.
NJ-Züge Innsbruck/Wien – Köln – Amsterdam
- NJ 420 Innsbruck – Amsterdam und NJ 40490 Wien – Amsterdam enden in den Nächten 08./09.09. und 09./10.09. bereits in Köln und fallen zwischen Köln und Amsterdam aus.
- NJ 421 Amsterdam – Innsbruck und NJ 40421 Amsterdam – Wien beginnen in den Nächten 08./09.09. und 09./10.09. erst in Köln und fallen zwischen Amsterdam und Köln aus.
- NJ- und IC-Züge Zürich – Frankfurt(Main) – Köln – Amsterdam
- NJ 402 und IC 60402 Zürich – Frankfurt(Main) – Köln – Amsterdam verkehren in den Nächten 08./09.09. sowie 09.09./10.09. nur zwischen Zürich und Frankfurt(Main) und fallen zwischen Frankfurt(Main) und Amsterdam aus.
- NJ 403 und IC 60403 Amsterdam – Köln – Frankfurt(Main) – Zürich verkehren in den Nächten 08./09.09. sowie 09.09./10.09. nur zwischen Frankfurt(Main) und Zürich und fallen zwischen Amsterdam und Frankfurt(Main) aus.
Die Bahn empfiehlt die folgenden Reisealternativen:
Zwischen Frankfurt(Main), Köln und Amsterdam bitte nach Möglichkeit die noch verkehrenden Fernverkehrszüge nutzen.
Zwischen Bad Bentheim und Hengelo verkehren die Züge der Regionalbahnhlinie RB 61 Bielefeld – Osnabrück – Rheine – Bad Bentheim – Hengelo.
Bitte informieren Sie sich nochmals vor Reiseantritt über Ihre Verbindung auf www.bahn.de/reiseauskunft, im DB Navigator oder bei der telefonischen Reiseauskunft Tel. +49 (0)30 2970.
Gewerkschaften fordern unter anderem höhere Löhne
Die Streikankündigung erfolgte kurz nachdem das Bahnunternehmen ein neues Tarifangebot unterbreitet hatte. Es gehe nicht weit genug, erklärte die Bahnarbeitergewerkschaft VVMC. „Wir wollen reden, aber der Streik wird stattfinden“, sagte der VVMC-Funktionär Wim Eilert dem Sender NOS. „Der Druck muss aufrechterhalten werden.“ Die am Arbeitskampf beteiligten Gewerkschaften fordern höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen.
dpa/bär