Der Bagger markiert Beginn von Mietwohnungsbau auf Campus Süd
Heimathaus-Abriss
Mit dem Abriss des Heimathauses an der Kreisstraße geht die Wohnungsbaugenossenschaft (WBG) Lünen den Bau von Mietwohnungen auf dem Gelände des ehemaligen Stadions konkret an. Wir haben die Fotos dazu.

Das Heimathaus an der Kreisstraße weicht dem Neubau von Wohnungen © Arndt Brede
Montagmorgen. Der Bagger knabbert an der Rückseite des Heimathauses. Styropor türmt sich hoch. Alte Stühle stehen daneben. Dieter Bohnenkemper sieht sich das Treiben an. „Glücklich bin ich nicht“, sagt das Mitglied des Beirats des Heimatvereins Selm. „Wir haben ja gewusst, dass das Haus irgendwann abgerissen werden würde. Aber es jetzt zu erleben, ist nicht schön.“ Bohnenkemper war früh vor Ort. „Ich habe noch ein paar Plexiglasscheiben gerettet“, sagt er.
Zunächst 54 Wohneinheiten
Was am Montag passierte, ist der Beginn von etwas Neuem. In insgesamt drei Bauabschnitten soll entlang der Kreisstraßen Wohnebebauung – insgesamt sind 100 Wohneinheiten geplant – und das sogenannte Haus der Wirtschaft entstehen. Als Investoren treten die WBG und der Bauverein zu Lünen auf.
Erschließungsarbeiten
Im ersten Bauabschnitt sollen 54 Mietwohnungen auf dem neuen Campusplatz Süd – also auf der ehemaligen Stadionfläche – entstehen. Bauherrin ist die WBG Lünen. „Wir werden in dieser Woche mit der Stadt Selm den Erschließungs- und Kaufvertrag unterschreiben“, sagt auf Anfrage WBG-Geschäftsführer Rainer Heubrock. Die Wohnungen – teilweise öffentlich gefördert, teilweise auch frei finanziert – sollen Mietpreise von 5 Euro pro Quadratmeter (öffentlich gefördert) bis voraussichtlich hoch auf 9 Euro pro Quadratmeter (frei finanziert) haben.
Zum Zeitplan dieses Bauvorhabens sagt Heubrock: „Wir würden gern im Oktober dieses Jahres mit den Erschließungsarbeiten fertig sein.“ Von der Kreisstraße aus wird eine Erschließungsstraße in das neue Baugebiet gelegt. Eine Tiefgarage soll laut Heubrock den Anforderungen der künftigen Mieter nach Parkraum genügen.
2004 umgebaut
Um das alles realisieren zu können, muss dann eben das Heimathaus weichen. Die Stadt hat laut Stadtsprecher Malte Woesmann die Genehmigung dazu erteilt. 2004 war das kleine Flachdachgebäude, das einst eine Gaststätte beherbergte, zu einem Heimathaus umgebaut worden. Fortan hatte der Heimatverein Selm ein Domizil, in dem die vielen Veranstaltungen des Vereins über die Bühne gehen konnten. Auch das umfangreiche Archiv fand dort seinen Platz. Als klar wurde, dass der Abriss nicht mehr lange dauern würde, bezog der Heimatverein ein Übergangsdomizil an der Kreisstraße. 2020, wenn die Burg Botzlar zu einem Bürgerzentrum umgebaut ist, wird der Heimatverein dort eigene Räume beziehen.