
Was so alles aus einem guten Vorsatz zu Silvester werden kann: Die vier Sternläufer Simon Lechtenberg (30), Raphael Kampshoff (46), Jens Laurich (35) und Stefan Nagenborg (38) aus Vreden sind wie angekündigt zu ihrer zehnfachen Marathon-Serie aufgebrochen. Das Ziel: 450 Kilometer Flamingoroute für die Kinderkrebshilfe. In zehn Etappen.
Die Vier haben in den vergangenen Jahren bei Benefizläufen schon mehr als 50.000 Euro für den Verein Kinderkrebshilfe Münster erlaufen bei den „Sternläufen“ durchs Münsterland, die alle in Münster endeten. Daher der Name „Sternläufer“.
Simon Lechtenberg hat der Redaktion vom Start des neuen Benefizlauf-Projekts berichtet:

„Voller Vorfreude haben wir am Freitagnachmittag das Roll-Up mit den 450 Feldern und der Spendendose aufgestellt. Für jedes Feld liegt ein Aufkleber bereit, der auf einen Spender wartet, sodass sich das Banner mit 450 Sternen schmücken kann.“

Als der Hagel am Freitagnachmittag einsetzte, seien schon Pläne geschmiedet worden, wie man wo trockene Sachen auf der Strecke deponieren könne – denn kein Lauf sei nun wirklich keine Option.
„Aber der Wettergott meinte es gut mit uns: Am Samstagmorgen war es mit 2 Grad zwar knackig kalt, aber es wurde in den ersten Stunden mit wärmenden Sonnenstrahlen ein toller Start in einen langen Lauftag.“
Start am Kult zu den Klängen von „Hells Bells“
Die Ersten, die Sterne aufs Banner kleben durften, waren Milla und Luna. Sie hatten, so schreibt Simon Lechtenberg, die Spende in liebevoll bemalten Umschlägen überreicht.
Es trudelten am Samstag immer mehr Läufer und auch Zuschauer am Kult ein, sodass es zu den Klängen von „Hells Bells“ und dem Startschuss fast pünktlich um 9.04 Uhr auf die Strecke ging.
Weiter schreibt Simon Lechtenberg: „Auf den ersten Kilometern machte Flamingo Vred die Pace für die 26 Läuferinnen und Läufer. Es war ein großartiges Gefühl von so vielen Läufern unterstützt zu werden, denn auch wir laufen nicht täglich solch lange Strecken. Bekanntlich läuft es sich in der Gruppe nun mal leichter, so auch am Samstag für uns.

Die ersten Kilometer vergingen wie im Flug, denn wir mussten uns ja erstmal bei allen bedanken und ‚Guten Tag‘ sagen. Zudem durften wir dann dem ein oder anderen von der tollen Arbeit, die die Kinderkrebshilfe leistet, berichten.

Leider fiel Raphael kurzfristig verletzt aus, ließ es sich natürlich nicht nehmen uns mit Kamera, GoPro und Fahrrad zu begleiten. Auf deutscher Seite ist die Route, die sich an den Knotenpunkten orientiert, zusätzlich mit Flamingoroute-Schildern gekennzeichnet.“
Nach den ersten fünf Kilometern passierten die Sternläufer dann die grüne Grenze. Die Vredener liefen durch den grünen Achterhoek, vorbei am schönen Meddosee. Dort verabschiedete sich dann die erste kleine Gruppe und lief zurück nach Vreden: Die Läufer hatten dort die Halbmarathon-Marke geknackt.
Benefizläufer querten den Wochenmarkt in Winterswijk
Weiter ging es in der ersten Etappe über den Wochenmarkt in Winterswijk. Nach 15 Kilometern, beim Schwimmbad Jaspers, war dann Endstation für die nächste Truppe. Dort warteten warmer Kaffee und Tee – vorbereitet von den Läuferinnen und Läufern, die für die letzten 32 Kilometer mit den Sternläufern auf die Strecke gingen.

Simon Lechtenberg berichtet weiter: „Von nun an waren für uns auch viele Wege neu. In Holland lässt es sich einfach schön laufen und natürlich radeln. Es kamen uns auch einige Läufer, Gravel- und Mountainbiker entgegen. Ein Teilstück wurden wir von zwei Herren auf dem Rad begleitet, die uns zufällig getroffen, aber von der Aktion gehört hatten und mehr wissen wollten.
Die sandigen Fietspaden durchs Korenburger Venn waren sehr gut zu laufen und der aufkommende Wind wurde noch gut durch die kleinen Wälder abgehalten. Nach 32 Kilometern stiegen dann Jens, Stefan und Flamingo Vred aus.

Für die letzten 14 Kilometer stieß Ruud dazu, ein befreundeter Sportler aus Aalten.
So gab es wieder neuen Gesprächsstoff und jemanden, der sich bestens in der Gegend auskennt. Somit wurden wir mit Insidertipps versorgt, und uns wurde von Oliebollen vorgeschwärmt.“
Nach vier Stunden und einer Minute war der Marathon geschafft für die Sternläufer. Die Beine, so berichtet der Vredener, seien wegen des aufkommenden Windes kälter und schwerer geworden. „Da war es schön, nicht allein zu sein und einfach auch mal ein paar Meter nur hinterher zu laufen. Danke an die Zugpferde“, betont Simon Lechtenberg für die Sternläufer.
Unter tosendem Applaus liefen sie dann nach knapp 4,5 Stunden in Vragender ein. Dort am Dorfplatz befestigten die Vredener den eigens entworfenen Holzflamingo als Markierung für den neuen Etappenstart.

„Absoluter Traumstart in ein spannendes Projekt“
„Es war ein absoluter Traumstart in ein spannendes Projekt“, resümiert Simon Lechtenberg. Nun freuen sich die Sternläufer auf den 13. Februar, wenn sie in Vragender zur zweiten Etappe über Zwillbrock nach Eibergen starten. So lange bleiben auch die Spendenbox und das Banner im Kult stehen, um fleißig gefüllt zu werden.
