Gedenktafel für Werner Gefallene jetzt im Museum
Nach Jahrzehnten auf dem Dachboden
Welche Soldaten aus Werne fielen in den Kriegen 1813 bis 1815, 1866 und 1870/71? Die Antwort gibt seit 1888 eine Holztafel. Die war viele Jahrzehnte einfach auf dem Dachboden abgestellt. Bis zum Januar 2016.

Die Tafel fristete bis vergangenen Donnerstag im dunklen Dachboden der alten Sakristei ihr Dasein.
60 Jahre lang und bis vergangenen Donnerstag stand die Holztafel aus dem Jahre 1888 im dunklen Dachboden der alten Sakristei der Kirche St. Christophorus. Bis Friedrich Fischer und Horst Garritsen sie fanden.
„Da ist vielleicht noch etwas über dem Dach der Sakristei“, erzählte Fischer, Honorarkraft beim Stadtmuseum Werne, von seiner ersten Vermutung, als er hörte, es müsse noch eine Gedenktafel mit den Gefallen der napoleonischen Kriege existieren.
Gedenktafel erinnert an Werner Opfer der Napoleon-Kriege
"Beeilen - sonst steht die Krippe wieder davor"
Museumsleiterin Heidelore Möller hatte ihn auf die Idee gebracht: „Im Zuge der Ausstellung von Dr. Eggenstein „Wider Napoleon“ war ich darauf aufmerksam geworden“, erzählt sie. Bei ihrem Vortrag über Napoleon in Werne war sie selbst auf einen alten Zeitungsbericht gestoßen. Hier war von einer rührenden Einweihungsfeier der Gedenktafel am 18. Juni 1816 die Rede, zitiert sie aus einem alten Zeitungsbericht von 1888.
„Wenn ihr Interesse an der Tafel habt, müsst ihr euch beeilen“, hatte der ehemalige Küster Wilhelm Bülhoff den Museumskräften geraten. „Sonst steht die Krippe wieder davor.“
Holztafel hängt als Leihgabe der Kirche im Museum
Dass es sich um die Gedenktafel der Napoleonischen Befreiungskriege handelte, stand zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht fest. „Wir waren uns nicht sicher“, meinte Garritsen. Und auch Fertig-Möller traute dem Braten nicht.
Umso erfreuter war sie, als die Männer die schwere Holztafel vom Dachboden herunterholten und sich herausstellte, dass es sich um die Tafel aus dem alten Zeitungsbericht handelte. „Sie ist sehr gut erhalten“, stellt sie fest.
Die Tafel zeigt die Namen der Gefallen aus folgenden Kriegen
- 1813 bis 1815: Befreiungskrieg in der napoleonischen Zeit
- 1866: preußisch-österreichischer Krieg
- 1870/71: deutsch-französischer Krieg
Die Namen der Gefallenen sind in Goldschrift aufgetragen. Ihren Ehrenplatz hat sie bereits erhalten: Als Leihgabe der Kirche hängt sie im Vorraum der Kasels im Museum.
Anmerkung: In einer vorherigen Version hatten wir einige der Kriege falsch benannt.