Keine Einigung mit Gläubigern: Kroes vor dem Aus
Modehaus in Werne
Düstere Aussichten für das Modehaus Kroes. Im bisherigen Insolvenzverfahren fanden die Parteien keine Lösung für die Zukunft. Nun droht das Aus des Traditionsunternehmens. Wir haben uns in der Stadt umgehört und die Menschen gefragt, was sie von der offenbar unausweichlichen Schließung halten. Auch Ihre Meinung ist gefragt.

Für das Modehaus Kroes ist das Schicksal besiegelt.
Die Hoffnung auf eine Rettung von Mode- und Wäschehaus Kroes hat sich zerschlagen. Gestern musste Inhaber Hein-Theo Küper offiziell das Insolvenzverfahren bekannt geben. Ausgerechnet am Tag seines 58. Geburtstages.
„Ich hatte mehrere Ideen zur Weiterführung der beiden Häuser, Mode- und Wäschehaus Kroes, entwickelt“, sagt Inhaber Hein-Theo Küper auf Anfrage: „Aber keine hat der Hauptgläubiger akzeptiert.“ Das Haus startet nun den Ausverkauf. Die Zukunft von 26 Mitarbeitern ist ungewiss.
„Wir entwickelten mit Partnern mehrere Konzepte. Leider konnten wir unseren Hauptgläubiger von keinem unserer Konzepte überzeugen. Seit heute ist das Insolvenzverfahren eröffnet“, schreibt Küper am Freitagvormittag in einer Mitteilung.
Das sagen die Werner zum Ende von Kroes
Fragen und Antworten
Wie geht es mit dem Betrieb nun weiter? Beide Geschäfte, also Modehaus am Markt und Wäschehaus an der Bonenstraße/Ecke Am Markt starten in den kommenden zehn Tagen den Ausverkauf. Ausgenommen davon sind laut Küper die für ältere Kundinnen gedachten Sortimente der Firmengruppe Delu.
Wie viele Mitarbeiter sind betroffen? Kroes hatte zum Schluss in beiden Häusern noch 26 Beschäftigte. Von denen sind seit Freitag, also dem offiziellen Beginn des Insolvenzverfahrens, neun freigestellt. Sie bekommen Gehalt aus einer Kombination von Arbeitslosengeld und Zahlungen des Insolvenzverwalters.
Das Verfahren läuft doch schon seit Ende Januar. Was ist jetzt passiert? Aufgrund von Zahlungsschwierigkeiten meldete Inhaber Küper am 27. Januar förmlich Insolvenz an. In dem daraufhin startenden Insolvenz-Antragsverfahren, das bis 31. März terminiert war, suchte Küper gemeinsam mit Jens Brömmelmeyer vom Insolvenzverwalter Dr. Christoph Schulte-Kaubrügger aus Dortmund nach Lösungen. Das hat nicht funktioniert, daher ab 1. April das offizielle Insolvenzverfahren.
Warum kam es zu keiner Lösung? Das ist schwer zu sagen. Küper sagt, dass sein Hauptgläubiger den Konzepten nicht zugestimmt habe. Brömmelmeyer sagt auf Anfrage, er habe in mehreren Gesprächen versucht, einen oder mehrere Investoren zu finden. Außerdem habe er mit Küper und dem Gläubiger versucht, andere Optionen auszuloten. Ohne Erfolg.
Stehen die beiden Häuser jetzt vor der Schließung? Das kann passieren. Eines scheint auf jeden Fall klar: Eine gemeinsame Zukunft für beide Häuser scheint ausgeschlossen. Hinzu kommen die unterschiedlichen Besitzverhältnisse. Das Haus am Markt gehört der Familie Küper, das Wäschehaus ist angemietet.
Was kann der Insolvenzverwalter noch tun? Brömmelmeyer will in den nächsten Tagen weiter versuchen, Investoren zu finden beziehungsweise ein tragfähiges Konzept zu entwickeln.
Hier die offizielle Mitteilung von Hein-Theo Küper:
„Um Löhne finanzieren und den Geschäftsbetrieb aufrecht erhalten zu können, meldeten wir am 27. Januar beim Amtsgericht Dortmund Insolvenz an. Wir entwickelten mit Partnern mehrere Konzepte. Leider konnten wir unseren Hauptgläubiger von keinem unserer Konzepte überzeugen.
Seit heute ist das Insolvenzverfahren eröffnet.
Wir werden in den kommenden 10 Tagen auf gekennzeichneten Flächen einen Insolvenzverkauf durchführen. Ausgenommen sind unsere Sortimente mit der Firmengruppe DELU.
In den kommenden 10 Tagen führen wir mehrere Gespräche und hoffen, einen Teil unserer Arbeitsplätze erhalten und für einen Teil unserer Kunden weiterhin unsere gewohnte Qualität anbieten zu können."