5 Grad und Nieselregen: Das Wetter war sicher nicht der Grund dafür, dass sich am Sonntagmittag viele bunte Regenschirme durch die Innenstadt von Werne drängten. Vielmehr lockten der verkaufsoffene Sonntag und der Martinsmarkt – des eher novembertypischen Wetters zum Trotz. Und mit einem besonderen Spiel.
Ein Martinsmarkt bei Novemberwetter: Zunächst fanden die Besucher am Sonntag den Weg nur schleppend in die Innenstadt. Zwischen den Ständen blieben somit Lücken und die Bonenstraße nahezu unbesiedelt. Doch die anwesenden Händler trotzten dem Regen und boten ihre vielfältigen Waren feil.
Verhaltener Start
Pünktlich zum Start des verkaufoffenen Sonntags gegen 13 Uhr schoben sich vereinzelte Besucher, ausgestattet mit Schirmen und dicken Jacken, durch die Einkaufsstraßen. Die Händler saßen ebenso dick eingepackt und dennoch frierend hinter ihren Ständen unter wasserdichten Pavillons.
Doch die gute Laune konnte man ihnen nicht nehmen. „Wir nehmen es sportlich“, erklärte Heiko Hübner fröhlich. Er und seine Frau Susanne boten ganz besondere Ware an – Retro-Etageren. „Wir gehen auf Flohmärkte und Haushaltsauflösungen und kaufen dort Geschirr, aus welchem wir dann die Etageren anfertigen“, erzählten die beiden. Anfang des Jahres war es noch ein Hobby des Ehepaars gewesen, mittlerweile besuchen sie regelmäßig Märkte in der Umgebung.
Wer fror, der war am Stand von Silvia Eumicke genau richtig. Sie hatte dicke Wollmützen und -schals im Angebot. Sie zeigte sich trotz des zunächst ausbleibenden Besucherandrangs optimistisch: „Das kommt noch, das Wetter muss nur ein bisschen besser werden.“
Tatsächlich: Ihr Optimismus wurde belohnt. Am Nachmittag blieb es zwei Stunden trocken und die Innenstadt füllte sich mit einigen Besuchern. Auf dem Marktplatz wehte den Besuchern der Duft von leckerem Essen in die Nase: Ob süße Köstlichkeiten wie frische Crêpes und Waffeln oder Herzhaftes wie Reibeplätzchen und Würstchen – für jeden Geschmack war etwas dabei. Im Pfarrheim St. Christophorus hatten die Frauen der kfd ein Buffet aufgebaut. Vor dem Haus boten Gemeindemitgliedern frische Waffeln an. Der Erlös daraus geht an die Caritas und nach Namibia.
Martinsknobeln
Mit großer Begeisterung nahmen vor allem Kinder an dem Knobeln der Werner Geschäfte teil. 24 Läden beteiligten sich an der Aktion. 13 Stempel mussten die Teilnehmer sammeln. Hoffnung auf den Hauptpreis – ein Gänse-Essen – machten sich auch Tina (9) und Mutter Karin Risse. Schon kurz nach Eröffnung des verkaufsoffenen Sonntags ist ihr Knobelzettel gut gefüllt: „Wir haben nur noch 3 offen“, berichtete Tina stolz.
Auf den Würfelspaß sind die beiden an diesem diesigen Sonntag durch Zufall gestoßen: „Eigentlich wollten wir nur kurz Wolle kaufen“, erklärt Karin Risse, ehe sie den Zettel wasserfest verpackt und in das nächste Geschäft eilt.